Ob man die St. Nikolauskirche aufsucht oder sie verlässt, immer betritt man einen Lebens-Raum. Einen, in dem man sich bergen kann, weil er Schutz bietet gegen jeden Sturm, der zum Verweilen einlädt ohne jede Not. Oder einen, dessen Unbehaustheit ihren Reiz hat, weil gerade die schroffe Schönheit von Sanddorn und Strandhafer, der ungestüme Wind und die Gezeiten eine ursprüngliche Erfahrung von Freiheit anrühren.
Der Wellengang des Meeres setzt sich in den Dünen fort. Einem Schiffsbug ähnelnd, furcht sich St. Nikolaus durch die Dünung und nimmt Kurs auf den Ortskern Langeoogs. Markant ragt der Vordersteven empor und gibt Orientierung. Gewiss, das Kirchen-Schiff kommt nicht wirklich vom Fleck. Dennoch bewegt es unzählige Menschen.
Die Katholiken, die auf Langeoog wohnen – etwa 270 an der Zahl – und all die vielen, die sich sommers wie winters hier sammeln. Mit ihrem Glauben und ihrem Zweifel, ihren Gebeten und ihrer Sprachlosigkeit, ihrer Freude am Gottesdienst oder ihrer Suche nach einer Verankerung. Davon gibt das ausliegende Logbuch beredt Zeugnis.
Erkunden Sie selbst die (Altar-)Insel fürs Leben. Kehren Sie ein und setzen Sie sich aus. Kehren Sie aus und setzen Sie sich ein. Die Architektur Lucy Hillebrands – eine Meisterschülerin Dominikus Böhms – inspiriert im Wechselspiel mit der Natur ringsum und führt zum Mehr.
Strandjepad 1, 26465 Langeoog